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Auf den Spuren des mittelalterlichen Neuss

Stadtführung1
Datum:
17. März 2022

Zum Abschluss der Unterrichtsreihe im Fach Deutsch „Faszinierendes Mittelalter“ machte sich die Klasse 7b am Freitag, den 04.03. um 12 Uhr auf den kurzen Weg zum Quirinus Münster. Dort erwartete die Schülerinnen bereits der fachkundige Stadtführer, der in den nächsten 90 Minuten einen interessanten Einblick in das mittelalterliche Leben der Bewohner von Neuss gab.

An vielen Stellen in der Neusser Innenstadt wusste er interessante Anekdoten zu erzählen. So haben wir erfahren, dass nach dem Volksmund in Neuss die Babys nicht vom „Klapperstorch“ gebracht, sondern aus dem „Quirinuspötz“ (= Brunnen) gehoben werden, oder dass der ganze Platz vor dem Quirinus Münster im Mittelalter ein Friedhof gewesen ist und die Gräber nie umgebettet worden seien. Daran erinnert auch noch der Straßenname „Freithof“.

Vorbei am Denkmal für den in Neuss geborenen Kölner Kardinal Frings, der sich nach Ende des 2. Weltkriegs sehr für die notleidende deutsche Bevölkerung einsetzte, und an der Stele mit den Namen aller Neusser Schützenkönige seit Mitte des 19. Jahrhunderts spazierten wir bei herrlichem Wetter zum Brunnen auf dem Marktplatz. Weiter ging es zum einzigen Fachwerkhaus, das den Großbrand im Jahr 1588 überstanden hatte, und schließlich zum sogenannten „Blutturm“, wo auch noch ein Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung aus Tuff- und Vulkangestein zu sehen ist. Der Turm selbst verdankt seinen Namen seiner Nutzung als Gefängnis und Folterkammer im Mittelalter.

Auf dem Rückweg zur Schule wies unser Stadtführer uns immer wieder auf Spuren der zahlreichen Klöster, die es im mittelalterlichen Neuss gegeben hatte, hin. Dabei erfuhren wir auch, welche enorme Bedeutung die Klöster für die Versorgung der Stadt gehabt hatten. So versorgten sie die Bewohner nicht nur mit Lebensmitteln, sondern betrieben auch Schulen und Krankenhäuser. 

Zum Abschluss zeigte uns der Stadtführer noch das letzte römische „Überbleibsel“ am Platz vor dem Romaneum, wo im Boden noch die Grundmauern eines Brunnen zu sehen sind. 

S. Ditscheid