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Wie der Sport unsere Geschichte und Gegenwart beeinflusst

Marienbergerinnen nehmen am diesjährigen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teil
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Datum:
9. März 2021

Wie der Sport unsere Geschichte und Gegenwart beeinflusst

Marienbergerinnen nehmen am diesjährigen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teil 

Vom 01.09.2020 bis zum 28.02.2021 haben sie gebrainstormt, recherchiert und fleißig in die Tasten getippt. Vier Schülerinnen der Jahrgangsstufe EF haben es nun geschafft und halten ihren fertigen Wettbewerbsbeitrag in Händen.

Doch worum geht es überhaupt?

„Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“ – Unter diesem Titel stand die Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Alle zwei Jahre winken hier bis zu 2500 Euro Preisgeld und ein Treffen mit unserem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Die Aufgabe besteht darin, die Bedeutung des Sports für den Alltag und unsere Gesellschaft in den Blick zu nehmen. Anhand von Beispielen, zu denen die Teilnehmerinnen einen persönlichen Bezug haben – sei es durch die Schule, den Wohnort oder Familienmitglieder – sollen aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Problemstellungen analysiert und reflektiert werden.

Die folgenden Ergebnisse unserer Schülerinnen können sich sehen lassen:

Tashiga Sellathurai führt in ihrer Arbeit „Wie eine indische Tanzart und der Westen zusammenhängen“ aus, welche Veränderungen der traditionelle indische Tanz „Bharatanathyam“ durch den Einfluss der westlichen Kolonialmächte erfahren hat und wie diese Veränderungen auch eine andere Wahrnehmung der traditionellen Tänzerinnen, den Devadasi , nach sich zogen. Früher waren diese geachtete Tempeldienerinnen zu Ehren hinduistischer Gottheiten, heute gelten sie als Prostituierte. Der traditionelle Tanz „Bharatanathyam“ ist nichtsdestotrotz erhalten geblieben und wird auch heute noch praktiziert.

Louisa Schultz und Carlotta Sohn haben demgegenüber keine klassische schriftliche Arbeit eingereicht, sondern einen Podcast mit dem Titel „Die Wasserwacht! – Bewegte Gezeiten. Wie Schwimmen die Gesellschaft rettete“ angefertigt. Mit schauspielerischem Talent und viel Witz tauchen sie wortwörtlich in die Geschichte der Neusser Wasserwacht ein. Mit ihrem Interviewpartner Dr. Gerd Steiner, einem Gründungsmitglied der Wasserwacht, gehen sie der Bedeutung der Wasserwacht im Laufe der Zeit nach und stellen dabei auch immer wieder Bezüge zur gegenwärtigen Arbeit der Organisation her.

In der Arbeit „Die Wahrnehmung des Olympia-Boykotts 1980 im Westen und Osten im Vergleich“ beschäftigt Romy Klein sich mit dem damaligen Fernbleiben der USA und zahlreicher andere Länder westlich des „eisernen Vorhangs“ von den traditionellen Spielen. Romy wählt schwerpunktmäßig eine gesellschaftliche Perspektive auf dieses Ereignis und untersucht, ob und inwiefern der Boykott in der Bevölkerung und unter den Sportlern im Ost und West unterschiedlich wahrgenommen wurde. Hierfür führte sie vertiefende Interviews mit ihren beiden Großomüttern, von denen eine in Russland und eine in Deutschland lebt.

Im Rahmen der Geschichts-AG von Frau Hinrichsmeyer erfuhren die Schülerinnen einiges über den Aufbau und die Formalia wissenschaftlicher Arbeiten. Außerdem wurde hier gemeinsam gebrainstormt, es wurden Ergebnisse präsentiert und Fragen gestellt. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten diese Treffen zwar überwiegend digital stattfinden, doch tat das dem Austausch keinen Abbruch. Zusätzlich war es leider nicht möglich, wie ursprünglich geplant, das Deutsche Sport- und Olympiamuseum in Köln sowie das Neusser Stadtarchiv zu besuchen. Nichtsdestotrotz sind die vier Wettbewerbsabsolventinnen am Ball geblieben und haben sich von geschlossenen Archiven und Bibliotheken sowie Kontaktbeschränkungen nicht einschüchtern lassen.

Den größten Teil der Arbeit erledigten die Schülerinnen außerhalb der AG neben den täglichen Herausforderungen des Homeschooling (und den alltäglichen kleinen Pannen...) – eine große Herausforderung, die sie mit Bravur gemeistert haben!

Ihr könnt stolz auf euch sein!  Marienberg drückt euch die Daumen für einen Gewinn!

Sarah Hinrichsmeyer