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Auszeichung für Marienberg - Förderung von Mädchen im Fachbereich Informatik

Gymnasium Marienberg erhält bundesweit als eine von fünf Schulen den Preis GIRLS@BWINF
Schulpreis2020
Datum:
5. Feb. 2021

Auszeichnung für die Förderung von Mädchen in Informatik

Gymnasium Marienberg erhält bundesweit als eine von fünf Schulen den Preis GIRLS@BWINF

Das Gymnasium Marienberg in Neuss hat jetzt gleich doppelt Grund zur Freude. Nicht nur kann sich Schulleiter Tilman Latzel mit seinen Schülerinnen Theresa Wichmann (Stufe 9, erster Preis), Annika Hützen (Stufe 9, dritter Preis), Sara Kreher (Stufe 9, dritter Preis) und Lea Strutz (Stufe EF, dritter Preis) über einen ersten und drei dritte Preise in der dritten Runde des Jugendwettbewerbs Informatik freuen, die Schule wird darüber hinaus als eine von fünf Schulen bundesweit mit dem Schulpreis „girls@BWINF“ für seine Förderung weiblicher Informatiktalente besonders ausgezeichnet und erhält neben einem Zertifikat auch ein Preisgeld als Anerkennung.

Ausgerichtet wird der Jugendwettbewerb Informatik von den Bundesweiten Informatikwettbewerben (BWINF), die mit ihren vielfältigen Wettbewerben bei Schülerinnen und Schülern das Interesse an der Informatik wecken sowie Informatik-Talente entdecken und fördern möchten. Die BWINF ist darüberhinaus auch für die Auswahl und Teilnahme des deutschen Teams bei der Internationalen Informatik-Olympiade (IOI) verantwortlich. Gefördert werden die Bundesweiten Informatikwettbewerbe vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Träger sind die Gesellschaft für Informatik (GI), der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie und das Max-Planck-Institut für Informatik. Es handelt sich bei den Wettbewerben um von der Kultusministerkonferenz geförderte Schülerwettbewerbe unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Ab diesem Schuljahr werden mit dem Schulpreis „girls@BWINF“ Schulen ausgezeichnet, die sich besonders in der Mädchenförderung engagieren und ihren Schülerinnen dabei helfen, ihr Talent zu entdecken und Vertrauen in ihre eigenen informatischen Fähigkeiten zu entwickeln.

„Schülerinnen unvoreingenommen an die Informatik heranzuführen, ist auch ein wesentliches Ziel unseres Unterrichts am Marienberg“, erklärt Informatiklehrer Michael Reschke, der die Schülerinnen beim Jugendwettbewerb Informatik begleiten durfte. An koedukativen Schulen finde häufig eine Arbeitsteilung statt, die überholten Rollenmustern folge, wie Reschke ausführt: Die Mädchen brillieren in den Sprachen und die Jungen besetzten dann notgedrungen die Naturwissenschaften als ihre Domäne. „In Marienberg haben wir dieses Problem nicht. Schülerinnen können sich in allen Fächern ausprobieren und Talente und Interessen entwickeln“, so Reschke.

Im Rahmen dieses Wettbewerbs mussten Schülerinnen in drei Runden anspruchsvolle informatische Problemstellungen bearbeiten, in der dritten Runde galt es, Passwörter nach bestimmten Regeln zusammenzubauen oder Daten einzulesen und möglichst effizient auszuwerten, wobei teilweise auch der Blick über den fachlichen Tellerrand nötig wurde. „Unsere Schülerinnen konnten sich hier ausprobieren und an effizienten und ausgefeilten Algorithmen tüfteln“, wie Herr Reschke weiter erklärt, wobei der Unterricht nicht allein auf ein Informatikstudium abziele. „Die Informatik entwickelt sich immer mehr zur basalen Kulturtechnik unserer Zeit, die nahezu alle Geschäftsprozesse durchdringt, digital transformiert und dabei enorme Rationalisierungs- und Optimierungseffekte freisetzt. Unsere Schülerinnen müssen, egal was sie später beruflich angehen oder studieren, mitreden können und über ein Grundverständnis digitaler Prozesse verfügen, wenn sie nicht abgehängt werden wollen“, wie der Informatiklehrer erklärt.

„Marienberg ist nicht nur in Informatik ausgezeichnet“, wie MINT-Koordinatorin Dorothee Wedekind betont. Gerade der Förderung der naturwissenschaftlichen Fähigkeiten, Interessen und Talente der Schülerinnen wird – jenseits von Geschlechterklischees - am Gymnasium in Neuss viel Aufmerksamkeit gewidmet. Erst 2017 hat die Stiftung „Waisenhaus St. Anna“ drei Millionen Euro investiert und den Naturwissenschaften am Marienberg in einem eigenen Trakt mit zwei Chemie- und drei Biologiesälen, davon einer nur zum Mikroskopieren, einem Physikübungsraum, einem Physikhörsaal und einem Schülerlabor modernste Arbeitsbedingungen für die Schülerinnen geschaffen. „Unser Gymnasium hat erst im letzten Jahr erneut die Auszeichnung als Mint-freundliche Schule vom Schulministerium in Nordrhein-Westfalen erhalten“, wie Wedekind erklärt. „Die erfolgreiche Teilnahme an den naturwissenschaftlichen Wettbewerben, an Jugend forscht, an der Chemie-Olympiade oder am Wettbewerb Bio-logisch sind uns ein wichtiges Anliegen und zeugen von der erfolgreichen unterrichtlichen Arbeit im sog. MINT-Bereich. In jedem Jahr können wir nicht nur ein bis zwei Mathematikleistungskurse, sondern auch Leistungskurse in allen drei klassischen Naturwissenschaften einrichten, und das ohne Kooperation mit einer anderen Schule. Unsere Schülerinnen finden daher häufig nach dem Abitur auch den Weg in die Naturwissenschaften oder nehmen ein Ingenieurstudium auf, unsere frühe Mädchenförderung ist hier ein besonderes Merkmal unserer Schule.“

„Unser Anspruch ist es, jede Schülerin zu fördern, in welchem Bereich auch immer sich hierfür eine Chance bietet. Gerade auch in den Naturwissenschaften“, wie Schulleiter Latzel ergänzt, „aber eben nicht nur. Wir möchten, dass unsere Schülerinnen sich ausprobieren und ihre Talente zur Entfaltung bringen können.“

Fotos: M.Reschke

Preisverleihung Theresa Wichmann
Lea Strutz
Sara Kreher
Annika Hützen - Kopie