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Der Schülerinnen Achter-Cup 2023 in Berlin.

Rudern Berlin 2
Datum:
27. Sept. 2023

Nach wochenlanger Vorbereitung war es am vergangenen Sonntag, dem 17.09.2023, endlich soweit: Der Schülerinnen Achter-Cup 2023 in Berlin. 

Schon im Mai begann die Planung für einen Achter. Die Mannschaft musste zusammengestellt werden, eine Steuer- und eine Ersatzfrau wurden auch noch gesucht. Vor den Sommerferien begannen die Mädchen um das Schlagduo Melina Reinke und Anna von Wrisberg zu trainieren, häufig in allen möglichen Kombinationen im Vierer. In den Sommerferien musste eine Schülerin ausgetauscht werden, sodass Lara Lansen spontan einsprang um weiterhin eine Ersatzfrau mit nach Berlin nehmen zu können (eventuell hätte man im Krankheitsfall den Achter vor Ort abmelden müssen, da man zu siebt nicht Rudern kann, das wollten wir natürlich verhindern.). Nach dem Schützenfest stellte sich dann heraus, dass Lara Lansen aus gesundheitlichen Gründen nur als Ersatzfrau mitfahren konnte, sodass Lucia Valero Ribes von der Ersatzbank in den Achter rückte. Am Samstag, dem 16.09., wurde im Rahmen der Krefelder Herbstregatta der Achter an den NRW-Sammeltransport abgegeben und gleichzeitig noch Rennerfahrung gesammelt. So starteten Melina und Anna, Anna Klein und Jasmin Keil sowie Fanny Braun und Philippa Reipen jeweils im Zweier als unmittelbare Regattavorbereitung. Zur Abfahrt am Sonntag stießen dann auch Hannah und Sophia Päßler (Steuerfrau) dazu, sodass die Mannschaft mit den Lehrkräften Fr. Päßler und Hr. Stoffels komplett war. 

Die Hinreise im ICE verlief bis auf einen Wildunfall ruhig, sodass Berlin abends fast pünktlich erreicht wurde. Im Anschluss wurde das Hostel bezogen und die Gastronomie rund um die Jannowitzbrücke entdeckt. Am Montag stand vormittags eine Besichtigung des Alexanderplatzes an, einige erlebten via VR-Brillen die vielseitige Geschichte Berlins. Nachmittags war Training auf der alten Olympiastrecke in Berlin Grünau geplant. Eine Gewittervorhersage führte dazu, dass das Training gestrichen wurde und Berlin in Kleingruppen entdeckt werden konnte. Besonderen Anklang fand das Nikolaiviertel (ausgeleuchtet durch den Sonnenuntergang mit Regenbogen). 

 

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Am Dienstag musste dann vor dem Vorlauf das Boot für das Rennen vorbereitet werden, die Ersatzfrau umgemeldet und die Steuerfrau gewogen werden. Um die Chancengleichheit zu gewähren, müssen die Steuerleute beim Rudern mindestens 55 kg wiegen. Wer zu wenig wiegt, muss Zusatzgewichte mit ins Boot nehmen, wer zu viel wiegt hat Pech. Da das aber noch nicht stressig genug war, fehlten auch noch Teile vom Boot, denen hinterher telefoniert werden musste. Die Teile lagen sicher verstaut in der Neusser Bootshalle… Gott sei Dank waren diese Teile nicht elementar wichtig, sodass auch so gestartet werden konnte. Schöner und vor allem stressfreier ist es aber, wenn man alle seine Sachen mit zur Regatta nimmt. Vor dem Vorlauf wurde mit der Steuerfrau die Strecke besprochen, denn Sophia kannte nicht nur die Regattastrecke und das Bojenkettensystem nicht, sondern hatte auch noch nie ein Rennen gesteuert. Außerdem wurde die Rennbesprechung zusammen mit der ganzen Mannschaft abgehalten. Hier werden Taktiken, Gegner und Besonderheiten besprochen. Die Gegnerinnen des ersten (und damit unseres) Vorlaufs waren die stärkeren, sodass eine Platzierung unter den ersten drei (von Nöten um ins A-Finale einzuziehen) eher unwahrscheinlich war, aber nicht unmöglich. Da sich nicht nur unsere Mädchen anstrengten, sondern auch die stärkeren Gegnerinnen, war mehr als vierter Platz bei spürbarem Gegenwind nicht drin. Die letzten beiden Boote konnten aber mit einigem Abstand hinter sich gelassen werden. Nach einer kurzen Rennnachbesprechung ging es dann zügig (fast eine Stunde Fahrtzeit, aber für Berlin ist das ja quasi zügig) zurück Richtung Hostel, um sich auszuruhen, die Zeit zum Lernen zu nutzen oder am Alexanderplatz shoppen zu gehen. Dort trafen sich dann alle um den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen und einem Besuch in den Hackeschen Höfen abzuschließen. 

Am Mittwoch ging es etwas später zur Strecke, der Ablauf war analog zu Dienstag, nur dass das Boot schon rennfertig war, diese Arbeit konnte man sich sparen. Im B-Finale waren die Mindenerinnen vertreten, die im zweiten Vorlauf drei Sekunden schneller als unsere Mädchen waren und vier weitere Schulen, die allesamt langsamer waren, sodass die Zielsetzung war, möglichst viele hinter sich zu lassen und wenn möglich auch die Mindenerinnen zu schlagen oder zumindest den Abstand verkürzen. Bei schwachem Seitenwind über die Strecke und starkem Seitenwind am Start ergaben sich Vor- und Nachteile. Vorteil war, dass sich 1000 m bei Seitenwind deutlich kürzer anfühlen als bei Gegenwind, klar zu erkennen in der Zielzeit. So konnten die Mädchen sich um 13 Sekunden verbessern. Nachteil des Seitenwinds am Start war es, dass das Ausrichten auf die Strecke und die Startphase erheblich erschwert waren. Je unerfahrener die Mannschaft, desto gravierender wirkt sich das aus, gerade im Achter, der eine große Angriffsfläche für den Wind bietet. So war auf der großen Videoleinwand zu sehen, dass alle Boote Schwierigkeiten hatten sich auszurichten und die Bahn zu halten, leider unsere Mädchen besonders. Nichtsdestotrotz zeigten die Mädchen, was sie drauf haben und verkürzten über die Strecke den Abstand zu den ersten zwei Booten deutlich und lieferten sich mit Minden ein spannendes Rennen. Im Ziel mussten sie sich nur dem Preetzer Boot und den Mindenerinnen geschlagen geben, den Abstand konnten sie aber auf zwei Sekunden verkürzen und die zwei anderen Gegnerinnen erneut deutlich hinter sich lassen. Für die erste Teilnahme beim Schülerinnen-Achter-Cup und den erschwerten Bedingungen beim Training ein äußerst zufriedenstellendes Ergebnis, mit der Möglichkeit sich nächstes Jahr zu steigern! 

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Nach dem Rennen musste das Boot wieder auf den Anhänger verladen werden, um es am darauffolgenden Wochenende in Mülheim a. d. Ruhr abzuholen. Auch am Mittwoch ging es fix zurück zum Hostel, um nach einer kurzen Pause den besten Smash-Burger der Stadt zu probieren. Nach rund zwanzig Minuten in der Schlange gab es als Abschlussessen einen grandiosen Burger, den alle sichtlich genossen. Da der Abend noch jung war, war Zeit genug um in Richtung Bundestag zu fahren und sich dort die beeindruckende Lichtshow zur Geschichte der Deutschen Demokratie anzuschauen, im Anschluss noch durch das Brandenburger Tor zu spazieren und vollkommen fertig Unter den Linden in die U-Bahn zu fallen. 

Am Donnerstag hieß es dann Abschied nehmen von der Stadt an der Spree. Da genügend Zeit vor der Abfahrt des ICE war, konnte noch der Checkpoint Charlie inklusive der Ausstellung vom Mauerpanorama besichtigt werden, bevor es dann in Eile zum Hauptbahnhof ging und in den Zug zurück nach Hause.

Insgesamt fünf wunderschöne und erfolgreiche Tage in Berlin. Ein Dank gilt dem Förderverein, der nicht nur die Einteiler gesponsert hat, sondern auch die Übernachtung und Fahrt nach Berlin ermöglicht hat! Ebenso gilt Dank der Deutschen Ruderjugend und der Ruder-Club Deutschland Stiftung Rudern, die den Schülerinnen-Achter-Cup meldegeldfrei ermöglicht haben sowie dem Neusser Ruderverein, der uns mit Material, Trainern und Zeit für das Training unterstützt hat. 

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