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Elternwille und Schulwesen

Gesprächsrunde bei Gebäck und Kaffee mit tiefschürfenden Inhalten im Dienstzimmer von Schulleiter Norbert Keßler
Gespräch Ersatzschulen 2
Datum:
22. Dez. 2022

Dr. Jörg Geerlings MdL, Oberpfarrer Andreas Süß und die Schulleitung des Gymnasiums Marienberg, Keßler und Dr. Kippels waren im Gespräch zum Schulwesen in Deutschland, das grundsätzlich unter der Aufsicht des Staates steht. Allerdings räumt das Grundgesetz in Art. 7 Abs. 4 freien Trägern das "Recht zur Errichtung von privaten Schulen" ein. Auf dieser Grundlage sind derzeit rund sieben Prozent der Schulen in Deutschland so genannte "Schulen in freier Trägerschaft". Diese Schulen haben in der Regel den Status von "Ersatzschulen", das heißt sie nehmen die gleichen Aufgaben wie staatliche Schulen wahr. Ersatzschulen sind gegenüber staatlichen Schulen gleichwertig, aber nicht gleichartig. Es ist ein wesentliches Kennzeichen freiheitlich-demokratischer Gesellschaften, dass die Bildung nicht in der alleinigen Verantwortung des Staates liegt, sondern dass es eine Vielfalt von Bildungsangeboten gibt. Dies gilt es zu fördern.

Die Gleichwertigkeit der Schulen bedarf immer auch des gleichwertigen Handlings in der Politik, die sich für Vielfalt und Demokratie einsetzt.

Kirche existiert nicht im luftleeren Raum und nicht um ihrer selbst willen. Sie ist Teil der Gesellschaft, übernimmt als solche Verantwortung. Kirche ist für die Menschen da und macht sich für sie stark. Politik liefert die erforderliche Basis für die Durchsetzung der sachlichen Verwaltungsentscheidungen und ist die Kunst, die Führung menschlicher Gruppen zu ordnen und zu vollziehen. Die Runde komplettierte sich mit dem Aspekt schulischer Repräsentanz.

Gedanken zum freien Elternwillen bei der Schulwahl, zur Relevanz der 904 katholischen Schulen in Deutschland und zur größten Gruppe freier staatlich genehmigter Ersatzschulen, den Schulen in kirchlicher Trägerschaft wurden im lockeren Gespräch facettenreich beleuchtet und mit den Erfahrungen der schulischen Basis des Gymnasiums Marienberg abgeglichen.

Mit ihren katholischen Schulen nimmt die Kirche ihre Erziehungs- und Bildungsverantwortung im Rahmen der von der Verfassung gewollten Vielfalt des Schulangebots wahr, die Politik begrüßt dieses unerlässliche Angebot und das Gymnasium Marienberg legt sich weiterhin ins Zeug.

Olaf Gruschka