Meet a Jew mit der 9b: Einblick in das jüdische Leben in Deutschland

Am Donnerstag, dem 26.06.2025, fand im Rahmen des Geschichtsunterrichts eine besondere Veranstaltung zum Thema Judentum in Deutschland statt. Zwei Jüdinnen – Sarah und Diana – besuchten uns im Rahmen des Projekts „Meet a Jew“ und boten spannende Einblicke in ihre Religion, Kultur und persönlichen Erfahrungen.
Die Schülerinnen hatten im Vorfeld Fragen vorbereitet, die von den beiden Frauen – eine orthodox, die andere liberal – aus jeweils ihrer Perspektive beantwortet wurden. Dabei wurde deutlich, wie vielfältig das Judentum gelebt werden kann und dass religiöse Vorschriften oft unterschiedlich interpretiert werden. Ein zentrales Thema war der Sabbat als wöchentlicher Ruhetag, der durch Gebete, gemeinsames Essen und Besinnung geprägt ist und dem familiären und spirituellen Zusammenhalt dient.
In der Mitte der Veranstaltung wurden religiöse und kulturelle Gegenstände gezeigt und erklärt – ein greifbarer Zugang zu den Traditionen des Judentums. Darüber hinaus schilderten Sarah und Diana, wie sie ihren Alltag in einer mehrheitlich nicht-jüdischen Gesellschaft gestalten, mit Vorurteilen umgehen und ihre Identität bewahren.
Ein besonders interessanter Teil war der interreligiöse Dialog: Gemeinsamkeiten zwischen Judentum und Christentum wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit und bedeutende religiöse Figuren wie Abraham oder Moses wurden hervorgehoben.
Auch aktuelle politische Themen fanden Raum: Die beiden Frauen sprachen offen über den Krieg in Gaza, den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und die damit verbundenen Emotionen. Dabei betonten sie die Wichtigkeit von Frieden, Dialog und Empathie gegenüber allen Betroffenen. Im Anschluss wurde ein Musikvideo des israelischen Beitrags zum Eurovision Song Contest gezeigt. Es wurde erklärt, warum Israel in diesem Jahr eine Künstlerin ausgewählt hatte, die den Terrorangriff überlebt hat – als Zeichen der Erinnerung und Hoffnung.
Der Besuch war für alle Beteiligten eine bereichernde Erfahrung. Er förderte den Abbau von Vorurteilen, regte zum Nachdenken an und machte deutlich, wie wichtig gegenseitiger Respekt, Offenheit und interkultureller Austausch für ein friedliches Miteinander sind.
Luisa Henschel und Giuliana Mechelke, 9b