Move! Menschen in Bewegung - 02.-16.02.


In Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Neuss gestalteten die Schülerinnen des Kunst LKs Q2 gemeinsam eine raumfüllende, externe Ausstellung. Unter der Leitung von Frau Schmitz entstanden drei sehr unterschiedliche Werkgruppen, die sich, auf je eigene Weise, mit dem Thema „Bewegung“ auseinandersetzen.
Ausgangspunkt für diese Ausstellung waren Arbeiten des zeitgenössischen, südafrikanische Künstler William Kentridge, der uns durch das Zentralabiturs des Landes vorgegeben ist. Dieser Künstler schafft es, trotz weitgehend monochromer Arbeiten, thematisch und medial sehr vielseitig zu sein. Medial umfasst sein künstlerisches Schaffen Stop-Motion-Filme auf der Basis ausradierter und überzeichneter Kohlezeichnungen, Drucke, Installationen, Collagen, Tapisserien, Tanz und Theater.
Auch wir haben uns an der Animation von Kohlezeichnungen, der Erstellung von Drucken sowie großformatigen Malereien versucht. Müsste man eine inhaltliche Konstante in Kentridges vielfältigen Werk benennen, dann könnte man diese Konstante „Menschen in Bewegung“ nennen. Einem Thema, dem wir uns zunächst durch Kohleanimationsfilme näherten. Motivische Grundlagen waren häufig liebgewonnene Sportarten. Manchmal bewegen sich Kentridges Figuren linear, manchmal im Kreis. Mitunter tragen die Figuren rätselhafte Objekt mit sich, die vage an religiöse, feierliche oder politische Prozessionen denken lassen. Unsere Umsetzung selbstgewählter Prozessionsmotive erfolgte als Kaltnadelradierung auf CD und ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.
Häufig sind in Kentridges Arbeiten unscharfe und suggestive Schattenfiguren zu sehen, die alleine oder gemeinsam einem unbekannten Schicksal entgegenziehen. Sie kontrastieren mit bunten und scharf vermessenen Landkarten, Schriftstücken oder anderen Dokumenten, die neue Assoziationen über die Figuren, ihre Ziele und Beweggründe zulassen. Entsprechend haben wir uns gefreut, für unsere eigenen „Mondreisen“ ausgemusterte, großformatige Landkarten zu finden, die bei uns beginnen und einen starken lokalen Bezug haben. Von da aus entwickelten die einzelnen Dreiergruppen fantastische Assoziationen rund um eine Reise in den unbekannten Weltraum. Abschied, Aufbruch und die Reise ins Unbekannte sind zudem Themen, die uns jetzt, zum Ende der Schulzeit, sehr präsent sind.
Die Vernissage war gut besucht und viel gelobt. Die eine oder andere Schülerin konnte sich sogar über den Verkauf ihrer Arbeiten freuen. Einen besonderen Beitrag zum gelungenen Abend leisteten die Kurssprecherinnen Veronika Tewes und Paula Lambertz, die gemeinsam vor dem gut besuchten Saal eine Eröffnungsrede hielten. Die erfolgreiche Umsetzung verdanken wir außerdem Gerhild Faymonville und Frank Strobl vom Kunstraum Neuss sowie Elena Endejan und Veronika Tewes, die den Aufbau der Ausstellung tatkräftig vorangetrieben haben. Letztlich ist das gelungene Projekt aber vor allem ein Gemeinschaftsverdienst, in dass der gesamt Kurs viele Gedanken, Mühe und Farbe gesteckt hat.
Carola Schmitz