Preise für Abiturientinnen von den Neusser Heimatfreunden

Das Abitur ist vorbei, die Feierstunden gehen dennoch weiter.
Am 22. 06.2023 fand in den Räumen der Neusser Heimatfreunde in der Michaelstraße um 18:00 Uhr eine kleine Feierstunde statt für Preisträgerinnen und Preisträger des naturwissenschaftlichen Dr.-Theodor-Schwann-Preises und des historischen Dr.-Karl-Tücking-Preises.
Noch nie war die Geschäftsstelle bei einer solchen Feierstunde derart frequentiert, und noch nie war das Wetter für eine Foto-Session anschließend so ungeeignet.
Die Neusser Heimatfreunde, seit fast 100 Jahren bestehend, erinnern mit Schwann an einen großen Biologen und bekannten Zellforscher des 19. Jahrhunderts, der das uns allen bekannte Pepsin entdeckt hat, ein wichtiges Enzym für die Verdauung, und mit Tücking an einen lokalhistorisch sehr interessierten und engagierten Geschichtslehrer ebenfalls des19. Jahrhunderts, der lange Leiter des Quirinus-Gymnasiums gewesen ist. Die Heimatfreunde haben mit Jean Heidbüchel und Prisca Napp-Saarbourg, übrigens einer ehemaligen Marienbergerin, schon seit etlichen Jahren jungen und engagierten Nachwuchs gefunden, um die Heimatverbundenheit leistungsstarken Jugendlichen im Abitur zu stärken. Die besten naturwissenschaftliche Leistungen im Abitur im Fach Biologie werden mit dem Schwann-Preis ausgezeichnet, seit sieben Jahren ist für historische Glanzleistungen im Abitur der Tücking-Preis hinzugekommen. Jede Schule darf pro Preis jeweils maximal zwei Kandidaten beziehungsweise Kandidatinnen benennen. Sie erhalten ihren Preis und ihre Urkunde bereits während der Abiturfeierlichkeiten.
Stolze Teilnehmer der kleinen Feiereinlage an diesem Abend waren mit Sonja Ernemann und Lena Walter die beiden Schülerinnen, die in Geschichte übrigens nicht nur in der Oberstufe stets imposante Leistungen erbracht haben und dabei, dies eine Voraussetzung für den Preis, auch die Neusser lokale und regionale Geschichte engagiert im Blick behalten haben.
Die Abitur-Klausuren beider Schülerinnen zu lesen und zu korrigieren, bedeutete für mich bei den jungen Damen, ein einziges Lesevergnügen genießen zu können: kluge Urteile, hervorragende Faktenkenntnisse, analytische Brillianz und Tiefgang im souveränen Umgang mit Quellentexten, alles jeweils rhetorisch hervorragend und klug strukturiert dargeboten, selbstverständlich interpunktionsmäßig perfekt und orthographisch makellos …
Neben Sonja (links) und Lena (ganz rechts im Bild) ist mit Lara Goitowski die diesjährige Preisträgerin im Fach Biologie zu sehen, die dort das Fachkollegium ebenso zu überzeugen wusste, wie ihre beiden Mitschülerinnen es im Fach Geschichte vermochten. Ein Foto außerhalb der Geschäftsstelle der Heimat-Freunde bei interessanterem Hintergrund als eine grüne Haustür war angesichts des heftigen Gewitters, das zur Zeit über Neuss mit Freudentränen über so viel kluge junge Leute niederging, nicht möglich.
S. Exner-Scholz