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Schüleraustausch nach Frankreich - 41 Schülerinnen auf Tour

Endlich wieder Schüleraustausch - Marienberg macht es möglich - 41 Schülerinnen der 8 und 9 auf Tour in Frankreich
Poitiers 8
Datum:
16. Apr. 2023
Poitiers 3

Nachdem wir den Gegenbesuch des collège la Providence mit 42 Schülerinnen und Schülern trotz Corona-Winter und Einschränkungen in Neuss im Dezember an Marienberg empfangen haben, stand Ende März die Reise ins unbekannte Frankreich an. 

Zum Glück kannten sich die allermeisten Pärchen bereits, so dass hier eher die Freude auf ein Wiedersehen viele Ängste nahm. Natürlich waren unsere Schülerinnen sehr gespannt auf Unterricht mit Jungen und auf die Schultage in Frankreich.

Trotz Generalstreiks in Frankreich wegen der Rentenreform erreichten wir am 23.03.2023 unser Ziel Poitiers sehr pünktlich. Nach rührenden Begrüßungen der Austauschpartner und ihren Familien ging es schnell nach Hause zum ersten Abendessen à la française.

Am Freitagmorgen trafen wir uns dann schon wieder in der Schule zur Begrüßung und Einführung durch die Schulleiterin und die Deutschlehrerin Madame Vignaud. Zwei Stunden am Vormittag fand dann regulärer Unterricht mit unseren Schülerinnen statt, die in Zweier- bis Vierergruppen an den Schulstunden bis zur Mittagspause teilnahmen.

Anders als in Deutschland essen hier in Poitiers fast ausnahmslos alle Kinder in der cantine, auch das war eine spannende Erfahrung. 

Poitiers 9 Rathaus

Nach der Mittagspause – viel länger als in Neuss – machten sich alle Deutschen auf zu einer Stadterkundungstour durch die Altstadt von Poitiers, die sehr vieles zu bieten hat an historischen Bauten:

Notre-Dame la Grande (Weltkulturerbe der UNESCO) mit ihrer Legende von der Marienstatue, die Poitiers vor der Vernichtung gerettet hat, die Kathedrale von Poitiers, das Taufbecken aus dem 4. Jahrhundert, das älteste in Europa, der Justizpalast mit der riesigen Halle, in der Gericht gehalten wurde und die die Schülerinnen sehr an Hogwarts erinnerte, das Rathaus, das dem in Paris nachempfunden wurde, zeugen vom Glanz und der Wichtigkeit der Stadt Poitiers in der französischen Geschichte. Auch Namen wie Richard Löwenherz spielten in Poitiers eine große Rolle.

Der mittelalterliche Stadtkern, der durch Kriege nicht zerstört wurde, gibt einen Eindruck davon, wie man schon seit Jahrhunderten in Poitiers, in der Stadt der 100 Kirchen lebte. 

 

Poitiers 6

Mit vielen Eindrücken im Gepäck ging es dann um 17 Úhr nach Hause in die Gastfamilie. Die Zeit unter Franzosen war bewusst kurz, denn schon am Samstag trafen wir uns zu einer weiteren Erkundungstour zu einem Loire-Schloss der Renaissance Azay le Rideau und nach Saumur an der Loire mit seiner Burg oberhalb der Altstadt, wo es Gelegenheit gab, Souvenirs einzukaufen. 

Der Sonntag wurde mit der Gastfamilie verbracht oder einzelne Freundesgruppen trafen sich z. B. im Futuroscope, einem Freizeit- und Technik-Park nahe Poitiers.

Am Montag kam dann der Alltag: ein kompletter Schultag von 8.30 bis 17.00 Uhr, den alle Schülerinnen gut gemeistert haben. 

Ein weiteres Highlight wartete am Dienstag: unsere Fahrt ins ca. 140 km entfernte La Rochelle an der Atlantikküste, wo wir neben einem Stadtrundgang auch eines der größten Aquarien in Europa besuchten. Der Himmel lachte und es war ein toller Tag, bei dem auch ausgiebig Mitbringsel für die Familie in Deutschland eingekauft wurden.

Mit dem Mittwoch brach schon der letzte echte Tag in Poitiers mit Schulbesuch bis mittags an, frz. Schülerinnen und Schüler haben immer nachmittags am Mittwoch frei und gehen dann v.a. ihren Hobbies nach. 

Wegen unseres Besuchs gab es aber noch eine Abschiedsfeier von 17 bis 19Uhr, bei der die Franzosen Spezialitäten mitbrachten und später auch getanzt und gesungen wurde. Es war eine tolle Stimmung, die zeigte, dass Jugendliche sich über Musik und Tanz auch ohne Sprache sehr gut verstehen und viele Interessen teilen. 

Dennoch diente unser Austausch auch dem Ziel, Französisch möglichst viel zu hören und selbst sich in der Sprache zu erproben, was bei vielen sehr gut klappte, so dass sich auch Lehrkräfte der Schule begeistert über die Fähigkeiten unserer Mädchen äußerten, genau wie die Gasteltern. 

Zusätzlich zum „Bad in der Sprache“ kommt beim Austausch auch immer der Eindruck und das Eintauchen in eine neue unbekannte Kultur und Lebensweise zum Tragen. Viele Vorurteile konnten so durch eigene Erfahrungen abgebaut werden und Freundschaften, die sicher länger halten werden, sind entstanden. 

Dies sah man beim Abschied am Donnerstagmorgen am Bus, wo unsere Schülerinnen reich bepackt mit Gastgeschenken und Tränen in den Augen Abschied von Austauschpartner und Gastfamilie nahmen. 

Viele Schülerinnen würden gerne ins collège und zu ihren Partnern und deren Familien im nächsten Jahr zurückkehren, jetzt hoffen wir, dass die französische Kollegin, die den Austausch mitorganisiert, auch weiterhin diese Möglichkeit zur Völkerverständigung und Erweiterung des eigenen Horizontes für unsere Schülerinnen anbietet. 

Wir aus der Fachgruppe Französisch an Marienberg jedenfalls sind bereit, unseren Schülerinnen dieses ganz besondere Erlebnis zu bieten und ihnen Lernorte zu zeigen und sie zu motivieren, weiterhin Französisch eifrig zu wählen und zu lernen, da sie sehen, wieviel Spaß es macht, eine Sprache nicht nur in der Schule, sondern im Alltag zu lernen und anzuwenden. Und eben auch echte Menschen, besonders Gleichaltrige, kennenzulernen, die die Sprache sprechen und die man kennenlernen kann. 

Hoffen wir, dass der Austausch nach der langen Corona-Pause seit 2019 wieder in Gang kommt und so alle Jahre wieder viele unserer Schülerinnen nach Frankreich reisen können. 

Vive l’amitié franco-allemande, vivent les échanges!

U. Deußen (Für die Fachgruppe Französisch)

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