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Weltkirche konkret – am Marienberg: Alltag!

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Datum:
7. Jan. 2024
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Am Montag, 11.12. konnte Frau Dr. Kippels Besuch von weit her begrüßen: Aus Kolumbien kam die Psychologin Lourdes Alvarez, um über ihr Land, eines seiner Probleme und die Hilfe, die Christinnen und Christen leisten, zu berichten. Aus Aachen kam Schwester Gerda von der Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus, die 20 Jahre lang in Kolumbien gelebt hat, um von der Hilfe zu erzählen, die ihre Mitschwestern in den Armenvierteln der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá geben.

Frau Alvarez schilderte die Probleme der Flüchtenden, die Kolumbien auf ihrem langen Weg in die USA durchqueren. Diese Menschen kommen aus Venezuela – ein Viertel aller Venezolaner haben in den letzten Jahren ihr Land verlassen –, aber auch aus Afghanistan, Syrien und anderen Ländern, in denen die Lebensbedingungen unerträglich sind. Sie suchen nach einem Auskommen für sich und ihre Familien, möchten in die USA gelangen, und nehmen dafür den langen Weg durch Mittelamerika und größte Risiken in Kauf. Die Flucht kostet viel Geld, denn man muss Schleuser bezahlen. Die Menschen müssen in Kolumbien und Panama lange Wege zu Fuß durch den Dschungel gehen, mit unsicheren Booten fahren, können auf keine staatliche Hilfe zählen, werden oft überfallen und ausgeraubt, haben kein Dach über dem Kopf und keine Gesundheitsversorgung.

 

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Im Osten Kolumbiens versucht die Katholische Kirche, den Flüchtenden durch Zelte, Essen, Behandlung durch medizinisches Personal und psychologische Beratung zu helfen. Die Kirche macht hier das, was der Staat sich zu tun weigert. Die Kolumbianerinnen und Kolumbianer, die dabei mitarbeiten, wissen, dass sie keine Fluchtursachen beseitigen und die Flüchtenden nicht an ihr Ziel begleiten können. Sie möchten durch ihre konkrete Hilfe die Not der Flüchtenden wenigstens etwas lindern. Dieses Engagement wird durch das Hilfswerk Adveniat finanziell unterstützt. Für Adveniat wird in der Adventszeit in den Gemeinden um Spenden gebeten. Auch in unserem fürbittenden Gebet können wir uns mit den Flüchtenden und den Helfenden in Kolumbien verbinden. Die Flüchtenden und die Helfenden in Kolumbien, so berichtete Frau Alvarez, setzen ihre Hoffnungen auf Gott, der ihnen wohlwill und der sie – wie das Volk Israel – begleitet und führt, wenn sie nach besseren Lebensbedingungen suchen.

Dieses Vertrauen auf Gott hat Schwester Gerda auch bei den armen Familien erlebt, die sie in Kolumbien kennengelernt hat. Ihr Orden, die Kongregation der Schwestern vom armen Kind Jesus, hat etwa 150 Jahre lang unsere Schule entwickelt. Heute unterstützen wir die Schulen der Schwestern in Kolumbien.

Die Schwestern vom armen Kinde Jesus kümmerten sich im 19. Jahrhundert um die Versorgung und Schulbildung von Kindern aus Arbeiterfamilien, deren Lebensumstände zu Beginn der Industrialisierung nur mit Elend beschrieben werden können. Die konkrete Not lindern und Mädchen durch Bildung gegen Ausbeutung zu wappnen, das war ihr Ziel. Wie damals, so bringen die Schwestern vom armen Kinde Jesus diese Form der Hilfe seit dem 20. Jahrhundert nach Indonesien, Indien und Kolumbien. Die Schwestern betreiben mehrere Schulen mit angeschlossenen Kindertagesstätten und Ausbildungsstätten in Bogotá, der Hauptstadt von Kolumbien. Als Frauenorden wenden sie sich an Mädchen, deren Familien keine gute Schulbildung bezahlen könnten. Um diese Arbeit finanziell zu unterstützen, engagieren sich Marienberger Schülerinnen in der Bogotá-AG und Lehrkräfte im Clara-Fey-Hilfe-e.V.. Die weltkirchliche Verbundenheit wird so am Gymnasium Marienberg gelebt, sie ist Alltag! Schwester Gerda bedankte sich herzlich für diese Unterstützung und bat – natürlich – um Fortsetzung.

Schülerinnen aus der Q1 sowie den Jahrgangsstufen 6, 8 und 9 haben an diesem Vormittag gesehen, dass sich Menschen aus ihrem Glauben an den rettenden Gott engagieren, um anderen wirksam zu helfen. Sie haben gesehen, dass wir deren Engagement durch Spenden unterstützen können, was wir mit unseren Spenden bewirken können und sind stolz darauf! Natürlich macht die Bogotá-AG weiter, denn Hilfe verbindet, wie Adveniat sagt, und macht Spaß, wie die Schülerinnen wissen!

Annette Rieks

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